Alarmübung-Grünbacher Ortswehren

von Thomas Geigenmüller (Kommentare: 0)

Am vorbereiteten Ausbildungsfreitag wurden alle Einsatzkräfte der beiden Ortsfeuerwehren aus Muldenberg und Grünbach über die Alarmierungsapp "Groupalarm" von der Wehrleitung alarmiert. Die gemeinsame Übung wurde seit langem vorbereitet und war zeitlich und örtlich für die Einsatzkräfte auch keine Überraschung und doch war die Einsatzaufgabe zu einer kniffligen Ausbildungsprüfung geworden!

Alarmiert wurde zu einem Brand einer Doppelhaushälfte in Muldenberg mit vermutlich zwei vermissten Personen. Die Ausrücke- und Anfahrzeiten wurden so vorbereitet, wie sie auch im realen Einsatz festgestellt werden. Zunächst waren die Einsatzkräfte der FF Muldenberg am Einsatzobjekt, dann das HLF 20 aus Grünbach und zum Schluss der MTW mit STA2000- unserem "Löschsystem Grünbach".

Vor Ort angekommen - erfuhr der Einsatzleiter Nils Golla (stellv. Gemeindewehrleiter) das der Großvater des Hauses und sein Enkel vermisst werden. Wo und ob überhaut, wussten auch die hysterischen Angehörigen vor Ort nicht zu berichten.

Schnell, nach nur 6 Minuten, rückte der erste Angriffstrupp zur Personensuche und Feuerbekämpfung vor. Einsatzobjekt war ein altes Doppelhaus eines Kameraden, welches zwar unbewohnt war, aber möglichst nicht beschädigt werden sollte. Deshalb wurden die Strahlrohre mit Kabelbinder arretiert um nicht versehentlichen Wasserschaden zu verursachen. Im Gebäude wurden vielerorts elektrische Wärmequellen versteckt, die durch die Einsatztrupps geortet und gemeldet werden mussten. Hier mussten die Wärmebildkameras beider Wehren zum Einsatz kommen und zur Suche verwendet werden. Schon nach kurzer Suche wurde es einem der beiden Angriffstruppkameraden übel und er sackte scheinbar bewusstlos im Obergeschoß zusammen! ATEMSCHUTZ-NOTFALL! Eine gestellte Aufgabe, die aber nur dem "Opfer" bekannt war! Nun war der Atemschutz-Notfalltrupp gefragt, der zum Glück bereitstand. Ausgerüstet mit ihren Atemschutzgeräten und mit Atemschutznebenabgang, der Rettungstasche mit Tragetuch u.v.m. ging es zur Rettung des eigenen Kameraden in das verrauchte Gebäude vor. Schwierig waren dessen Rücktransport über die sehr schmale Treppe, aber letztendlich war der in Not geratene Kamerad in 5 Minuten aus dem Gebäude raus.

Die Suche des verletzten Großvaters ging dann mit eintreffender Atemschutzverstärkung parallel weiter. So wurde er dann auch gefunden und ins Freie gebracht. Im realen Einsatz hätte er wohl den Brand nicht überlebt. Energisch setzten alle Einsatzkräfte die Suche im Gebäude nach dem vermissten Enkelkind fort. Suchten nicht nur die Räume vom Keller bis zum Dachboden ab, sondern öffneten dann auch jeden Schrank. Vergeblich! Bis dann einer der Gruppenführer die Suche auf das umliegende Gelände erweiterte! Was dann auch zum Erfolg führte, denn das Enkelkind hatte sich im Nachbarschuppen versteckt. Glück gehabt!

Für den Einsatz musste das Löschwasser aus einem Teich in einer Entfernung von etwa 350 m herangeschafft werden. Eine Stärke unseres Schlauchtransporthängers mit seinen 2.000m B-Schlauch! Der dazwischen liegende Bahndamm wurde mit einem festen installierten Druckwasserrohr-B unterquert, was für diese Einsätze vor vielen Jahren extra vorgerüstet worden ist, denn der Ort Muldenberg hat keine ausreichende Löschwasserversorgung über Hydranten.

Am Ende wurden alle Einsatzaufgaben hervorragend gelöst! Die Gruppenführer der drei Fahrzeuge resümierten zur abschließenden Einsatzauswertung den einen oder anderen kleinen Fehler, der durch den großen und ganzen Einsatzerfolg kaum jemand aufgefallen war. Aber dazu sind solche Übungen da!

Da der Einsatz an der Verbindungsstraße von Muldenberg nach Schöneck im öffentlichen Verkehrsraum stattfinden musste, waren die Kollegen des Polizeireviers Klingenthal/Auerbach mit einem Einsatzfahrzeug ebenfalls vor Ort und entschleunigten den anrasenden Verkehr deutlich! Das war eine riesige Hilfe für uns. Für die zeitweise Behinderung des Verkehrs hatten, bis auf eine Dame in einem PKW, alle Verständnis. Sie beschwerte sich, warum wir derartige Übungen unbedingt an einem Freitagnachmittag durchführen müssen! Müssen wir dazu noch was sagen??

Viele Institutionen mussten über diese Übung vorinformiert werden. Ganz wichtig zum Beispiel der Notfallmanager der Deutschen Bahn, denn wir arbeiteten mit unserer Wasserförderstrecke unmittelbar am Bahndamm. Dieser war dann auch mit einem Kollegen sogar vor Ort, um unsere Arbeit einmal live zu erleben. Auch Leitstelle, Kreisbrandmeister, Bürgermeister u.v.m. wurden informiert und unterstützten unsere Übung. Vielen herzlichen Dank! Auch der Familie, welche uns das Einsatzobjekt zur Verfügung stellten, sowie den Kameradinnen und Kameraden der FF Muldenberg die die Imbissversorgung mit Getränk und Wurst zur Einsatzauswertung absicherten. Jeder der über 30 Kameradinnen und Kameraden, hat an seinem Einsatzort einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieser Übung beigetragen und bewiesen, dass auf uns Verlass ist!

Unser Einsatz, unsere Ausbildung wie immer unter dem Motto: „Wir für Euch Grünbacher und das nicht nur wenn es brennt! Komm auch du zu uns, ehe es durch Personalmangel in unseren Reihen brennt!

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